3D Drucker Test Ultimaker 2, Testbericht mit Live Druck Video
Um mit einem 3D Drucker umgehen zu können benötigt man bisweilen technisches Know-How. Manchmal sogar schon wenn man nur die Software bedienen möchte. Dazu später mehr. Beim Bedienen des Ultimaker 2 braucht es nicht so viel technisches Verständnis. Der Drucker ist innovativ, kommt als out-of-the-box Gerät und kostet derzeit 1895€ zzgl. MwSt. Er ist in der Preisklasse einer der besten und zuverlässigsten den man derzeit auf dem Mark bekommt. Außerdem handelt es sich hier um ein Europäisches Gerät, genau gesagt um Holländer.
3D Drucker – Verwendete Druckmaterialien / Fadeninfos
3D Druckmaterialien können von Nylon bis zum puren Metall (in dem Fall Metallpulver) sein. Die meistgenutzten Materialien im 3D Consumer Druck sind aber verschidene Plastikstoffe. Der Ultimaker 2 verwendet dabei die beiden am häufigsten im 3D Kunststoffdruck verwendeten Materialien, nämlich PLA und ABS. Dem Drucker kann jeder 2,85 Millimeter dicke Faden aus PLA oder ABS zugeführt werden aber nur mit dem vom Hersteller gekauften Faden kann eine reibungslose Drucksession erwartet werden. Die Spulen mit den aufgerollten Fäden kosten je 31,50€ zzgl. Mehrwertsteuer. Der Preis liegt im Durchschnitt (Beispiel bei Amazon: Eine 1,75mm Durchmesser PLA-Rolle). Bei Ultimaker.com gibt es derzeit 22 Farben aufgeteilt in PLA und ABS-Rollen.
Übrigens kann man beim Ultimaker 2 wie schon beim Ultimaker 1 mit 2 verschiedenen Farben gleichzeitig drucken. Allerdings braucht es da eine zweite Düse die man sich leisten muss, diese war beim Ultimaker 1 schon beim Kauf vorhanden. Ebenso ist es möglich mit zwei verschiedenen Materialien zu drucken, allerdings steht im Store “experimental”. Die Software dafür ist nicht entwickelt worden. Wer also mit zwei verschiedenen Kunststofffäden “stricken” will sollte sich damit abfinden viel Zeit im Testing zu investieren.
Was ist PLA?
PLA bedeutet Polylactic Acid. Zu Deutsch: Polylactide oder Polymilchsäuren. Es handelt sich hier um technische Biopolymere, viele sagen Biokunststoff. Bei der Herstellung dienen nachwachsende Rohstoffe als Grundlage. D.h. der Rohstoff ist umweltschonend hergestellt und hat wie so oft bei solchen Produkten gewisse Nachteile. So fangen gedrukte Objekte bei ca. 60°C an sich zu verformen aber auch die Stabilität ist nicht ganz so toll wie die von ABS. Hart ist der 3D Druck aus PLA schon, aber auch etwas brüchig. Dafür aber hat er eine gute UV-Beständigkeit und kann nicht so schnell entzündet werden.
Was ist ABS?
ABS bedeutet Acrylnitril-Butadien-Styrol. ABS fängt erst bei ca. 80°C an sich zu verformen, aufgrund seiner Härte aber nicht sofort und auch nicht viel. Viele Industrielle Prototypen werden aus ABS hergestellt, man findet den Stoff aber auch in Spielsachen oder bei Werbegeschenken in Verwendung. Wie schon angedeutet ist ABS sehr hart, was es uns ermöglicht den Werkstoff nach dem 3D Druck noch nachzubearbeiten. Zum Beispiel feilen oder an einer Drehmaschine beim Drehen.
3D Drucker Design bzw. out-of-the box und GO?
Ultimaker.com verspricht einen komplett zusammengebauten 3D Drucker, der fast sofort funktionsfähig vor einem steht. Im Video unten seht ihr, dass dem auch nahezu so ist. Dieses Versprechen hält die Firma also ein. Beim ersten Ultimaker-Modell hatte man sogar noch die Möglichkeit den Drucker auch im Bausatz zu bestellen. Mit knapp 50 Dezibel Drucklautstärke ist der Ultimaker 2 so laut wie eine ruhige Spülmaschine. Dies hat der 3D Drucke runter anderem seinem aus Glas und aluminium bestehenden Gehäuse zu verdanken, welches robust und professionell zusammengebaut ist. Der Drucker hat ein kleines LCD Display welches über einen Drehknopf auf einfachste Weise bedient werden kann. Er erinnert mich ein bisschen an das BMW-Wheels mit dem man seinen Bordcomputer steuert.
3D Drucker Ultimaker 2 – Zubehör
Die Jungs von Ultimaker 2 geben dem Printer alles mit was benötigt wird. Und nicht nur das, die Zubehörteile wie Netzteil, USB Verbindungskabel oder SD-Karte liegen bei oder sind verbaut. Freundlicherweise gibt es eine PLA-Rolle als Dreingabe dazu. Außerdem ist ein bisschen Standardwerkzeug mit an Bord. Dieses wird nach dem Kauf und Aufbau aber nicht benötigt.
Die Hauseigene Software Cura ist Open-Source und hat eine Vielzahl an Funtionen um seine 3D Designs besser stylen zu können. Sie ähnelt CAD-Software. Wer diese schon einmal gesehen hat oder sogar damit gearbeitet hat der weiß wie vielfältig so eine Software sein kann. Wie schon beim 3D Printer so auch bei der Software: Egal ob du professioneller Anwender bist ober absoluter Neuling im Umgang mit Cura. Die Software bietet Möglichkeiten für jedermann. Auf jeden Fall gibt es zu der Software ein Handbuch auf der Website.
3D Drucker Test Ultimaker 2 – Fazit
Der 3D Drucker Ultimaker 2 ist für 1895€ nicht unbedingt ein Schnäppchen. Es gibt bei Amazon günstigere. Zum Beispiel verkauft sich der FreeSculp 3D recht gut. Mit dem Ultimaker 2 besitzt du aber ein Produkt welches noch feiner Drucken kann als es beim FreeSculpt je möglich ist. Der Ultimaker 2 ist so hergestellt, dass er von Neulingen aber auch von Professionals benutzt werden kann, und das macht eben den Unterschied. Er ist robust, qualitativ eine absolute 1, es gibt keine negativen Eigenschaften. Wer filigran drucken möchte auf höchstem Niveau bei Anspruch auf Qualität und Geschwindigkeit, der ist mit dem Ultimaker 2 derzeit absolut auf der Höhe.
Bildquelle: ultimaker.com – Der 3D Drucker Ultimaker 2 in der Front- und Rückansicht
Bildquelle: ultimaker.com – Blick in den 3D Drucker Ultimaker 2 auf den Düsenkopf von oben
Bildquelle: ultimaker.com – Blick von hinten auf die Fadenspule des 3D Druckers Ultimaker 2. Der Faden hat einen Durchmesser von 2,85 Millimeter
Das war der 3D Drucker Test Ultimaker 2, Testbericht mit Live Druck Video. Ich hoffe er hat Euch gefallen!