Nicht erst seit Bettina Wulff ist Google Autocomplete (auch Google Suggest) in aller Munde. Google rudert nun zurück und lässt die Google Autocomplete API auslaufen.
Google Autocomplete: Wozu ist der Dienst eigentlich?
Google Autocomplete oder auch Google Suggest ist ein Dienst, den Google in Deutschland im April 2009 eingeführt hat. Google wollte damit dem User eine bessere Experience, also ein besseres Suchergebnis-Erlebnis vermitteln.
Beim Google Autocomplete-Dienst werden alle eingegebenen Werte live an einen Google-Server gesendet, der dann sofort eine Antwort bereitstellt. Für jeden eingegebenen Buchstaben werden also Worte und Teilsätze vorgeschlagen, nach denen man suchen könnte.
Das Prinzip ist einfach wie genial: Anhand einer Vorzugsliste werden die häufigsten Suchbegriffe für den Suggest (= den Vorschlag) benutzt. Entsprechend hoch ist die Treffergenauigkeit, weil die meisten Menschen eben nach dem selben suchen.
Nachteile von Google Suggest:
Ein prominentes Beispiel, was so ein Dienst anrichten kann sollte jedem bekannt sein. Bettina Wulff hat im Jahre 2012 Google verklagt. Der Google Autocomplete-Dienst hat – aufgrund mehrerer solcher zuvor getätigter Suchanfragen – das Ergebnis “bettina wulff prostituierte” ausgespuckt. Das war eine Zeit lang so gefragt, dass schon bei Eingabe des Buchstabens “B” dieses Suchergebnis angezeigt wurde. Man muss dazu sagen, dass Bettina Wulff niemals eine Prostituierte war – aber ein Opfer des Google Autocomplete-Dienstes war sie auf alle Fälle. Sie gewann den Streit und viele, die ein ähnliches Problem hatten ebenso.
Da man die Autocomplete API bisher (unsupportet) anzapfen konnte, gab es sicherlich findige Entwickler, die bei Bettina Wulffs Disaster nachgeholfen haben.
Auch aufgrud solcher Möglichkeiten kann man davon ausgehen, dass dies mit ein Grund ist, weswegen Google die Vorschlagsdienst-API für außenstehende abschaltet.
Wie geht es ohne die Google Autocomplete API weiter?
Google meldet Updates zur Autocomplete API im Google Webmaster Central. Darin ist auch beschrieben, dass die Entwickler die CSE (Custom Search Engine) nutzen können. Hier bliebe der Autocomplete unangetastet, man habe dieselbe Funktionalität wie immer.
Mich betriff dies direkt, denn ich habe mich immer auf die Suchvorschläge meine WordPress SEO-Plugins von YOAST verlassen. Hier wurden die Vorschläge immer brav aufgelistet, sobald man das Feld mit dem Focus Keyword befüllt hat. Aber es wird sicher eine andere Lösung geben. Fragt sich ob die Google AdWords-Suchtools davon betroffen sein werden. We will see…