Vorab: Marktgleichgewicht nennt man die Situation auf einem Markt, in der die Menge des Angebots gleich der Nachfragemenge ist.
Bedürfnisse entstehen aus dem Gefühl eines Mangels und dem gleichzeitigen Wunsch, diesen zu beseitigen. Die Wünsche der Menschen nach Kleidung, Nahrung und Wohnung sind die Basis des wirtschaftlichen Handelns. Essen, Trinken und Schlafen sind für den Menschen lebensnotwendige Bedürfnisse (Grundbedürfnisse). Über die lebensnotwendigen Bedürfnisse hinaus gibt es noch die Kulturbedürfnisse (Kino, Smartphone, Computer). Zuletzt gibt es die sogenannten Luxusbedürfnisse wie Sportwagen oder teure Getränke (Wein, Champagner). In der Volkswirtschaft werden Bedürfnisse grafisch anhand der Maslowschen Pyramide dargestellt.
Der Bedarf ist für die Wirtschaft von sehr großem Interesse. Jeder Mensch hat eine bestimmte Anzahl verschiedener Bedürfnisse. Damit er diese befriedigen kann, muss er zunächst eine Reihenfolge festlegen. An erster Stelle sollten die Existenzbedürfnisse (Grundbedürfnisse) wie Nahrungsaufnahme, Trinken und Schlafen stehen. Folglich muss die Überlegung getroffen werden, mit welchem Gut das jeweilige Bedürfnis befriedigt werden soll. Hieraus entsteht ein Bedarf, zum Beispiel nach Pasta, Sekt oder einem Hotelzimmer. Die Voraussetzung ist, dass der Person eine ausreichende Menge Geld zur Verfügung steht. Bedarf ist das konkrete, greifbare Verlangen nach bestimmten Gütern zur Befriedigung der eigenen Bedürfnisse. Es wird mit Kaufkraft (Geld) abgedeckt.
Wenn der Bedarf zu dem Entschluss eines Kaufs führt, wird von Nachfrage gesprochen. Sie ergibt sich also aus den beiden Komponenten Bedürfnis und Nachfrage. Durch das Bedürfnis entsteht ein Mangelgefühl. Sind finanzielle Mittel für die Bedürfnisbefriedigung vorhanden, spricht man vom Bedarf. Der Bedarf wirkt sich durch den geäußerten Kaufwillen wiederum auf die Nachfrage aus. Genau betrachtet, ist die Nachfrage der Bedarf, der in Form von Kaufentscheidungen tatsächlich am Markt in Erscheinung tritt.
> Bedürfnis + Kaufwille = Bedarf
> Bedarf + Kaufkraft = Nachfrage
Damit Güter überhaupt produziert werden können, benötigt es sogenannte Produktionsfaktoren wie Kapital / Wissen / Infrastruktur.
Kapazität ist die maximal dem Produktionsprozess in einem bestimmten Zeitraum zur Verfügung stehende Anzahl an Personal, Maschinen, Werkzeugen und Räumen.
Das Angebot wird beeinflusst durch zur Verfügung stehende Kapazitäten. Der Preis der pro Produkt oder Dienstleistung dann auf dem Markt in Erscheinung tritt, wird durch die Nachfrage sowohl als auch der Menge an Gütern bestimmt, die in einem bestimmten Zeitraum zur Verfügung stehen.
Die Elastizität der Nachfrage verdeutlicht, wie empfindlich Marktteilnehmer in einer Volkswirtschaft auf mögliche Preisänderungen reagieren.
Je nachdem, um welches Gut es sich handelt, kann die Reaktion durchaus sehr unterschiedlich sein. Bei bestimmten Waren und Dienstleistungen reagieren Verbraucher relativ unempfindlich.
Ein klassisches Beispiel dafür ist der Kraftstoff für Fahrzeuge. Da die meisten Menschen zwingend auf ihr Auto angewiesen sind, sinkt die Nachfrage bei steigenden Preisen nur äußerst geringfügig. Liegt eine solche Situation vor, spricht man von einer unelastischen Nachfrage. Reagieren Verbraucher hingegen sehr empfindlich auf Preisänderungen, liegt eine elastische Nachfrage vor. Ein Beispiel dafür sind Luxusgüter.
Cobweb-Theorem (elastisches / unelastisches):
1.) Ist die auf die Mengenachse bezogene Steigung der Angebotskurve größer als die der Nachfragekurve, ergibt sich ein langfristig stabiles Gleichgewicht (vgl. Abbildung „Cobweb-Theorem” (1)). Unterstellt man, dass im Zeitpunkt der Gleichgewichtslage S eine dauerhafte Verschiebung der Nachfrage von N nach N1 eintritt, wird unter Voraussetzung einer kurzfristigen Unelastizität des Angebots der Preis auf p’ steigen (kurzfristige Gleichgewichtslage S’). Der hohe Preis p’ und die daran geknüpften Erwartungen werden die Unternehmer zu Produktionsausweitungen veranlassen. Wird jedoch nach Abschluss der Anpassung (z.B. in einem Jahr) die Menge M’ zum Preis p’ im zweiten Jahr angeboten, ist die Nachfrage nur noch bereit, die Menge zum Preis p” anzukaufen. Der Preissturz auf p” wird die Unternehmer wiederum zu erneuter Anpassung veranlassen, sodass in der nächsten Periode zum Preis von p” nur noch die Menge M” angeboten wird. Diese Menge wird bei gegebener Nachfrage eine Preiserhöhung hervorrufen und kann sogar zum Preise p”’ abgesetzt werden. Der Anpassungsprozess wiederholt sich von Periode zu Periode, bis der langfristige stabile Gleichgewichtszustand S1 erreicht ist, d.h. die Menge M1 zum Preis p1 angeboten wird. Es kommt zur Bewegung zum neuen Gleichgewicht hin, wobei das typische „Spinngewebe” entsteht.
2.) Ist die Steigung der Angebotskurve absolut kleiner als die der Nachfragekurve, liegt ein labiles Gleichgewicht vor, d.h. bei Abweichungen vom Gleichgewicht verstärken diese sich immer mehr („explodierender Fall”; vgl. Abbildung „Cobweb-Theorem” (2)). Die jeweiligen Angebotsanpassungen setzen hier eine Preis- und Mengenentwicklung in Bewegung, die sich immer weiter vom Gleichgewichtszustand entfernt.
3.) Ist die Steigung der Angebotskurve gleich der der Nachfragekurve, führt die Preis- und Mengenentwicklung weder zum Gleichgewichtszustand hin noch von diesem weg, sondern pendelt zyklisch um den Gleichgewichtspunkt S1 (vgl. Abbildung „Cobweb-Theorem” (3)).
Das zweistufige Kreditgeldsystem (Bild “nur” erklären können)
Geldentstehung durch das zweistufige Bankensystem
Geld entsteht in einem zweistufigen Bankensystem, das sich aus Zentralbank und
Geschäftsbanken zusammensetzt, auf zweifache Weise:
(1) Schaffung von Zentralbankgeld: Zentralbankgeld kommt durch Käufe der Notenbank in
Umlauf, z.B. durch Ankauf von Devisen oder Wertpapieren. Die Notenbank finanziert einen
solchen Ankauf durch Bereitstellung von Zentralbankgeld (Noten, Münzen,
Zentralbankguthaben).
(2) Geld- und Kreditschöpfung der Geschäftsbanken (Giralgeldschöpfung): Die
Geldschöpfung durch Kreditvergabe der Geschäftsbanken kann an einem Beispiel
verdeutlicht werden. Es sei angenommen, das Geschäftsbankensystem bestehe nur aus zwei
Banken A und B. Bank A erhalte Zentralbankgeld aufgrund einer Einlage E des
Nichtbankensektors. Die Bank A gewähre auf Basis dieser Einlage einem Bankkunden Kredit
zur Finanzierung von Güterkäufen, die dieser bei einem Lieferanten tätigt, der sein Konto bei
der Bank B führt. Dann wird in Höhe des Kredites eine Überweisung zur Bank B
vorgenommen. Bank B erhält Zentralbankgeld in Höhe der Einlage E. Bei Bank A findet ein
Aktivtausch statt (Zentralbankgeld gegen Kredit). Der Umfang an Zentralbankgeld hat sich
bei beiden Banken zusammen nicht geändert, es sind jedoch zusätzliche Kredite und
Einlagen entstanden. Die Einlagen zählen je nach Geldmengenabgrenzung zu einer Kategorie
der Geldmenge M1, M2 oder M3.
Die Kreditausweitung und Geldschöpfung kann beliebig oft wiederholt werden, solange den
Banken kein Zentralbankgeld entzogen wird. In der Praxis sind jedoch der Geldschöpfung
durch die gesetzliche Mindestreserve und Barabhebungen der Nichtbanken Grenzen gesetzt.
Die monetäre Konjunkturtheorie
Konjunkturtheorien, die Konjunkturschwankungen einer Volkswirtschaft allein oder maßgeblich durch monetäre Größen verursacht sehen:
1. Rein monetäre Konjunkturtheorien: Konjunkturschwankungen werden nur durch monetäre Größen verursacht. Nach Hawtrey werden die Zyklen durch Mehr- oder Minderproduktion von Gold oder (hauptsächlich) durch Zu- und Abnahme der Geldmenge infolge von Kreditexpansion und -kontraktion erklärt (Inflation, Deflation). Wicksell sieht die Ursache in Abweichungen des natürlichen Zinsfußes vom Geldzinsfuß (Zinsspannentheorie).
2. Monetäre Konjunkturtheorien: I.w.S. Konjunkturtheorien, die die Konjunkturschwankungen unter Einbeziehung des Geldmarktes erklären (Konjunkturtheorie). Friedman erklärt Inflation allein durch eine übermäßige Expansion der Geldmenge (Monetarismus), deren Schwankungn zudem maßgeblich für Konjunkturbewegungen sind.
3. Kritik: Umstritten ist die Frage, ob Konjunkturschwankungen allein durch monetäre Faktoren bewirkt werden, ob die monetären Auswirkungen nur Folgeerscheinung realer Vorgänge sind oder ob eine Kombination realer und monetärer Ursachen die Schwankungen bestimmt. Wegen ihres monokausalen Charakters ist die reine monetäre Konjunkturtheorie als alleiniger Erklärungsversuch der Konjunktur abzulehnen.
Die Überinvestitionstheorie
Die Überinvestitionstheorie sieht die Ursache der konjunkturellen Schwankungen bzw. die Krisenursache in der veränderten Nachfrage nach Konsumgütern. Dazu kommt es, wenn die Investitionen und die Produktion zu schnell und stark ansteigt, sodass keine Absatzmöglichkeiten mehr gefunden werden können. Das Problem ist, dass mehr Kapazitäten für die Güterproduktion aufgebaut wurden, als letztendlich Güter benötigt werden. Der Grund für die Überkapazitäten liegt darin begründet, dass Unternehmer bei einer erwarteten Aufschwungsphase übermäßig investieren. Dieses „Zuviel“ führt letztendlich wieder zu einem Abschwung.
Die Theorie der Unterkonsumtion
Wortbedetung “Unterkonsumtion”: Unzureichende Nachfrage nach Konsumgütern.
Auswirkung: Wirtschaftskriesen können durch Unterkonsumtion entstehen.
Verhinderung: Kann bekämpft werden durch Stärkung der Massenkaufkraft (Stichwort Lohnerhöhung)
Bedeutet: Die Arbeiterklasse (heute 90% der Arbeitnehmer = Arbeiter, Beamten und Angestellte) ist nicht ausreichend liquide, um eine große Nachfrage nach Konsumgüter zu gewährleisten.
Die psychologischen Konjunkturtheorien
Die Theorie bezieht sich auf die Preis- und Absatzerwartung und die Verstärker für Auf- und Abschwung der Konjunkturkurve.
Pessimistische & optimistische Wellen der Konjunktur lösen sich gegenseitig ab.
Minimale ökonomische oder politische Auslöser bewirken Konjunkturüberschuss.
> Beim Aufschwung der Konjunktur werden Gewinne erzielt
> Die Gewinne führen zu einer positiven Grundstimmung
> Höhere Investitionen werden getätigt, die Rentabilität wird mit der Zeit überschätzt
> Verluste entstehen
> Führt zu pessimistischer Grundstimmung
> Investitionen gehen zurück; werden eingeschränkt
> Abschwung der Konjunktur, Depression, Rückgang der Nachfrage
> Investition bedeutet Unsicherheit. Je weiter die Investition in Zukunft liegt, desto größer ist die Unsicherheit -> wirkt positiv oder negativ verstärkend
Politische Konjunkturmodelle
Politische Konjunkturmodelle untersuchen den Zusammenhang zwischen Wahl- und Konjunkturzyklen. Die Regierung hat das Ziel wiedergewählt zu werden, daher begründet diese Theorie, dass die Wirtschaftlichen Auf und Ab durch die „inszenierten“ Maßnahmen verursacht werden (Wahlversprechen).