Dashcam für das Auto – Das sollte man wissen
Dashcams haben sich nicht zuletzt durch die magnetische Wirkung des Internets verbreitet. Viele spektakuläre Aufnahmen stoßen auf YouTube, Instagram und anderen sozialen Medien mit Video-Content auf durchaus reges Interesse. Der Name der Dashcam geht wie viele IT-Begriffe auf das Englische zurück, denn in den englischsprachigen Ländern ist das Armaturenbrett das Dashboard. Die Autokamera dient der Unterstützung vor dem Verkehrsgericht zur Klärung der Schuldfrage. Auf diesen Zweck ausgerichtet, sollte sie bestimmte Funktionen erfüllen und Leistungsmerkmale aufweisen. Zusätzlich sind die rechtlichen Rahmenbedingungen zu beachten, um stets auf der sicheren Seite zu sein.
Ist der Einsatz von Dashcams in Deutschland erlaubt?
Der Einsatz einer Dashcam ist aus Datenschutzgründen grundsätzlich problematisch. Denn zahlreiche Unbeteiligte werden auf das Bild aufgenommen, die einen Anspruch darauf haben, dass ihre Persönlichkeitsrechte nicht verletzt werden. 2018 hat sich der Gesetzgeber in Deutschland zu einer pragmatischen Lösung durchgerungen. Aufgrund ihrer unbestrittenen Vorteile bei der Klärung der Schuldfrage ist ihr Einsatz nicht mehr grundsätzlich unzulässig und das Beweismaterial darf bei Gericht verwendet werden.
Dennoch haben Autofahrer mit Autokamera bestimmte Auflagen zu erfüllen. Nicht erlaubt ist eine dauerhafte Datenspeicherung bei ihrem Einsatz. Die Daten aus dem Videomaterial müssen also schnell wieder gelöscht werden, was durch die Loop-Funktion der Dashcams erfüllt wird. Nur bei anlassbezogenen Fällen und damit bei Verkehrskonflikten dürfen die Daten über einen längeren Zeitraum erfasst werden.
Was ist die Loop-Funktion?
Die Loop-Funktion ist die technische Lösung, um die Auflagen des Gesetzgebers zu erfüllen und gleichzeitig eine kontinuierliche Aufzeichnung des Verkehrs zu gewährleisten. Die Daten werden alle paar Minuten überschrieben und nur in Ausnahmefällen dauerhaft gespeichert. Diese Ausnahmen betreffen Unfälle und andere Konfliktfälle mit dem Auto und damit Situationen, in denen die dauerhafte Datenspeicherung nach Auffassung des Gesetzgebers aufgrund eines „berechtigten Interesses“ vertretbar ist. Bei der Erkennung solcher typischen Situationen leistet die fortschreitende Entwicklung der KI gute Dienste.
Kaufkriterien einer Dashcam
Neben der Loop-Funktion sind es besonders qualitative Eigenschaften, die eine gute Autokamera mitbringen sollte, um im Konfliktfalle wirklich eine Hilfe zu sein. Wir schauen uns diese geforderten Leistungsmerkmale nun genauer an:
Befestigung und Design
Eine Dashcam kann auf zwei Arten am Auto befestigt werden: mit einem Saugnapf oder einem Kleber. Eine Dashcam mit Klebebefestigung hält grundsätzlich besser, was sich positiv auf die Aufnahmequalität auswirken kann. Dafür ist eine Autokamera mit Saugnapf flexibler, kann also leichter wieder entfernt werden, wenn es zum Beispiel die gesetzlichen Rahmenbedingungen in Nachbarländern wie Österreich, Luxemburg, Belgien, Portugal und der Schweiz einfordern. Beim Design ist darauf zu achten, dass die Minikamera den Autofahrer beim Fahren nicht behindert.
Die Bildqualität
Bei der Beweisaufnahme kommt es auf kleinste Details an. Die Dashcam muss mit der hohen Geschwindigkeit im Straßenverkehr zurechtkommen und die Nummernschilder sollten klar erkennbar sein. Aus diesen Gründen empfehlen wir eine Auflösung mindestens in FHD-Qualität und eine FPS-Rate von 60. Zudem ist nach unserer Auffassung erst eine Weitwinkelperspektive ab 140 Grad ausreichend, um in den meisten Fällen gewappnet zu sein. Für die Dunkelheit gehört eine Nachtsichtfunktion dazu und die Lichtempfindlichkeit für Objektiv und Sensor sollte höheren Anforderungen genügen.
Die Bedienung
Viele Dashcams lassen sich heute über das Smartphone steuern. Andere verfügen über ein Display und lassen sich direkt am Gerät bedienen. App-gebundene Dashcams besitzen tendenziell mehr Funktionen, sind aber abhängig von der Marktreife der Hersteller-App. Erste Modelle bieten bereits eine Sprachsteuerung an, was allerdings übertrieben sein kann, da eine Autokamera in der Regel nur einmal eingerichtet werden muss.
Die Aufnahme
Dank der Loop-Funktion zeichnet die Autokamera beständig den Verkehr auf, ohne die Datenschutzauflagen des Gesetzgebers zu verletzen. Weitere Einstellungen, was Länge und Dauer der Aufnahmen angeht, sind daher nicht nötig, werden bei manchen Modellen aber angeboten. Ein möglicher Akku einer Dashcam dient dem zusätzlichen Schutz, damit die Aufnahmen auch nach einem Unfall weitergehen können, da sich durch den Aufprall oft die Zündung und damit die Stromversorgung am Auto abschaltet. Ein weiterer Vorteil einer Dashcam mit Akku ist der, dass sich die Dashcam auch im parkenden Zustand einschalten kann, wenn die Situation dies wie bei Parkremplern erforderlich macht.