Wie Online Apotheken durch Corona einen Boom erleben

Online-Apotheken erleben einen Corona-Boom!

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Die Corona-Krise hat dem Online Handel einen enormen Schub verpasst. So profitieren nun große E-Commerce Konzerne von der Schließung vieler Geschäfte und für alle tun sich neue Möglichkeiten des digitalen Handels auf. Ein Profiteur, der auf keinen Fall außer Acht gelassen werden sollte, sind Online Apotheken. Denn obwohl die stationären Versorger weiterhin ihre Türen für Patienten geöffnet haben, kaufen die Menschen nun vermehrt online ein. Ist der Apothekenmarkt nun im Umbruch und laufen die Online Anbieter nun den stationären Apotheken den Rang ab?

Corona und die Apotheken

Natürlich ist die Nachfrage an Desinfektionsmitteln, Gesundheitsmasken oder auch Vitaminpräparaten durch das Coronavirus deutlich gestiegen. Man könne sogar sagen, dass die Aufträge in den Online-Apotheken dadurch regelrecht explodierten, waren in vielen stationären Geschäften solche Güter restlos ausverkauft.

Selbst Nahrungsergänzungsmittel wurden so gekauft wie nie zuvor, sorgen sich die Menschen nun deutlich mehr um ihre Gesundheit als zuvor. „Besonders Präparate zur Stärkung des Immunsystems und Erhaltung der körperlichen Leistungsfähigkeit, beispielsweise Vitamin D3, Vitamin C oder Zink, haben einen regelrechten Boom erlebt“, weiß Dannie Hansen, der mit Sundt.de selbst einen Onlineshop für Nahrungsergänzungsmittel betreibt.

Online Apotheken und die Preise

Schon vor der Corona-Krise gab es die Online Apotheken, und zwar schon seit dem Jahr 2004. Ein Gesetz sicherte den Arzneimittelversandhandel rechtlich ab, sodass für Apotheken der Weg frei war für die Einrichtung eines Onlineshops. Das betrifft nicht nur rezeptfreie Medikamente oder natürliche Heilmittel, sondern auch die verschreibungspflichtigen Varianten. Patienten müssen dafür lediglich ihr Rezept einsenden und erhalten ihre Medikamente bequem per Post. Ein weiterer Vorteil: die Preisgestaltung. Denn in Online Apotheken werden Kunden oftmals Rabatte angeboten, sodass selbst bei Medikamenten ein Preisvergleich zu Ersparnissen führen kann.

Mit dem Gesetz aus dem Jahr 2004 wurde schließlich auch die Preisbindung für Medikamente aufgehoben. 2016 sogar die für verschreibungspflichtige Mittel – Ring frei für den Kampf der Apotheken. Denn vor allem stationäre Anbieter beklagen sich über einen ungerechten Wettbewerb durch Rabattaktionen. Mittlerweile bieten mehr als 150 Online Apotheken ihre Versanddienste für Patienten an, seit Corona ist der Anteil der Versandapotheken sogar nochmal um mehr als 2 Prozentpunkte gestiegen. Der Umsatz stieg im 2. Quartal 2020 um satte 67,1 Prozent – das macht 267 Millionen Euro aus.

E-Rezept könnte Trend befeuern

Die Werbung von DocMorris, Medpex oder Shop Apotheke flimmern fleißig über den Fernsehbildschirm. Diese bauen ihre Marktanteile stetig aus, sind in den Google Suchergebnissen immer ganz vorne mit dabei und erfreuen sich über eine stetig wachsende Kundschaft. Ein weiterer Meilenstein für diese Art des Medikamentenversandes könnte nun das E-Rezept werden, welches mit dem Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) eingeführt wurde. Patienten ist es dadurch möglich, via Video-Sprechstunde ein Rezept zu erhalten und auch online bei der Apotheke einzulösen.

Derzeit funktioniert das nämlich nur per Post, was für viele Patienten gerade im rezeptpflichtigen Bereich noch eine Hürde darstellt. Dennoch: Spahn möchte auch den stationären Apotheken unter die Arme greifen und ein Gesetz erlassen, welches die Rabatte in Versandapotheken verbietet und für Chancengleichheit bei allen Marktteilnehmern sorgt. Wie, ob und wann das Gesetz tatsächlich in Kraft tritt, ist noch nicht bekannt, dürften vor allem die Online Anbieter entschieden dagegen vorgehen.

Corona-Cocooning befeuert den Online Möbelhandel

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Zu Hause ist es doch am gemütlichsten – diesem Spruch wird seit Corona eine noch größere Bedeutung beigemessen. Corona-Cocooning ist der Begriff, der den Aufwärtstrend der Möbelbranche aufgrund der Pandemie beschreibt. Die Menschen sind wegen der Corona-Maßnahmen gezwungen, viel Zeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Das ist ebenso viel Zeit, um sich über die Einrichtung nochmal ein paar grundlegende Gedanken zu machen. Und obwohl die Möbelhäuser lange geschlossen blieben und noch immer geschlossen bleiben, zählt die Branche nach einem kurzen Breakdown zu den Gewinnern der Krise. Der Onlinemarkt für Einrichtungsgegenstände boomt.

Einrichtung nur einen Mausklick entfernt

Homeoffice, Homeschooling und das Einigeln in den eigenen vier Wänden befeuern den Konsum neuer Möbel oder Einrichtungsgegenstände. Klar ist: Besonders das Homeoffice hat den Kauf von digitalen Endgeräten und Büromöbeln ordentlich angekurbelt. Und auch bei der Arbeit zu Hause möchten Verbraucher eine möglichst angenehme Umgebung schaffen: Es wird gestrichen, geputzt, gewerkelt und gehämmert. All das nur für eine gemütliche Atmosphäre, die einen die schwierigen Zeiten möglichst unbeschadet überstehen lässt. Diesen Trend bilden nun auch die Zahlen des Verbands der Deutschen Möbelindustrie ab: Nach dem im ersten Halbjahr der Pandemie und des Lockdowns 2020 die Umsätze in der Branche um fast zehn Prozent einbrachen, geht es seit einiger Zeit rapide bergauf.

Denn die Leute haben erkannt, dass sie alles auch einfach online bestellen können. Der Verband gab an, dass während des Lockdowns deutlich mehr per Mausklick bestellt wurde als je zuvor. Im dritten Quartal 2020 wurde das gesparte Reisegeld schließlich in Gartenmöbel investiert, von Juli bis September wuchs der Umsatz im Segment Einrichtung um satte 19,5 Prozent. Das sind rund 6 Prozent mehr als noch im zweiten Quartal.

Markt für Consumer Electronics wächst ebenfalls

Was gehört schließlich zu einer passenden Einrichtung dazu? Die passenden Elektrogeräte. Dazu gehören sowohl Haushaltsgeräte, sowie Elektrogroß- und Kleingeräte. Innovative Technik im Homeoffice oder Haushalt ist eines der drei wichtigsten Aspekte beim Onlinekauf, dicht gefolgt von Energiespareigenschaften sowie Benutzerfreundlichkeit. Besonders gefragt sind Dampfreiniger oder akkubetriebene Gartengeräte für die eigene Grünpflege.

Auch innovative Küchengeräte sind in Zeiten von Corona extrem gefragt, verbringen die Menschen nun wieder mehr Zeit am Herd, setzen dabei aber vor allem auf smarte und innovative Lösungen. Küchenmaschinen mit Kochfunktion, die das Kochen praktisch übernehmen, smarte Kaffeemaschinen oder schicke All-in-one Geräte sind beliebter denn je. Der Markt für Consumer Electronics wird in den nächsten Jahren Statistiken zufolge weiterhin ordentlich zulegen.

Onlinehandel essenziell für Möbelbranche

Dass der Onlinehandel für die Möbelindustrie ein wichtiges Standbein darstellt, sollte im Zuge der Pandemie deutlich geworden sein, rettete der die Unternehmen schließlich vor noch drastischeren Auswirkungen. Ikea ist ein gutes Beispiel für den wachsenden Handel im Onlinemarkt: Der Umsatz im Jahr 2020 wuchs um etwas mehr als 74 Prozent. Das sind 861 Milliarden Euro. Der Onlinehandel trug zu 16,2 dazu bei, im Vorjahr waren es lediglich 9,4 Prozent. Gewinner waren auch Online-Möbelhäuser wie Westwing oder Home24, die bereits vor der Pandemie einen guten Start ins E-Commerce Business hinlegten. Home24 wuchs bereits im ersten Quartal 2020 um zehn Prozent, Westwing ebenfall.

Nachhaltigkeits-Trend – Online-Shopper sind zu Aufpreiszahlungen bereit

Nachhaltigkeits-Trend - Online-Shopper sind zu Aufpreiszahlungen bereit

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Während der stationäre Einzelhandel in vielerlei Hinsicht Einbußen verzeichnen musste, hat die Corona-Pandemie den Online-Handel weiter vorangetrieben. Doch nicht nur dieser Trend ist in Zusammenhang mit dem veränderten Konsumverhalten der Bürger zu erkennen. Einer der wichtigsten Kriterien beim Produktkauf im Internet ist ein ausreichender Schutz der Ware – genauer gesagt zu umweltfreundlichen Verpackungen. Dieser Trend konnte abgesehen von Deutschland auch in Österreich, Polen, Rumänien und Tschechien festgestellt werden.

Bestellungen im Internet in Zeiten von Corona gestiegen

In fast allen der eben erwähnten, untersuchten Länder bestellte fast jeder Zweite der befragten Personen häufiger online als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Obwohl über 50 % der Käufer im Durchschnitt jung und weiblich sind, bestellen laut jenen Umfragen auch mehr ältere Personen im Internet.

In Bezug auf die Kaufgewohnheiten konnten sich zusätzlich bestimmte Trends herauskristallisieren. Laut Informationen, die auch dem Modemagazin Stylespring vorliegen, gehören neben der Kleidung auch Schuhe zu den beliebtesten Produkten beim Online-Kauf im Jahr 2020. Alleine in Deutschland bedeutet dies einen Anstieg von 37 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, heißt es außerdem vonseiten der Redakteure. Dicht gefolgt davon sind Drogerie- und Parfümartikel, Elektrogeräte wie Smartphones, Fernseher und PCs aber auch Bücher und Medikamente.

In Bezug auf das Online-Shopping bzw. den E-Commerce ist nicht nur ein Anstieg an gekauften Produkten zu verzeichnen. Mehr als die Hälfte der Umfragenteilnehmer gaben außerdem an, auch neue Online-Shops, Webseiten und Marken zu testen. 9 von 10 Teilnehmern gaben außerdem zu Protokoll, auch in Zukunft weiterhin verstärkt online einkaufen zu wollen.

Nachhaltige Verpackungen beim Online-Kauf gewünscht

Während sich die Einkaufsgewohnheiten weiter zugunsten des Online-Handels entwickelten, wird der Wunsch zur Nachhaltigkeit dadurch jedoch nicht negativ beeinflusst. Geeignete Verpackungen spielen für einen signifikanten Teil der Internet-Käufer eine wichtige Rolle – 8 von 10 Konsumenten stufen diesen Faktor als besonders wichtig ein. Die umweltfreundliche Entsorgung bzw. das Recycling aber auch eine mögliche Wiederverwendung stellen hier die häufigsten Beweggründe dar.

Laut den Daten der Umfragen ist jene, verbesserte Nachhaltigkeit den Kunden auch etwas wert. Fast 50 Prozent in Deutschland bzw. 60 Prozent insgesamt gaben an, für die Zahlung eines Aufpreises bereit zu sein. Zusammen mit ausreichendem Schutz und einfacher Handhabung ist 3 Prozent der Befragten sogar bereit, 3 Euro zusätzlich für den Erhalt ihrer Internet-Waren zu bezahlen.

Wellpappe macht beim E-Commerce den Unterschied aus

In jenem Zusammenhang ist bei der Befragung der Teilnehmer aus fünf Ländern auch eine klare Bevorzugung des Verpackungsmaterials vorhanden. Beim Kauf von Waren aus dem Online-Shop sehen die befragten Personen Wellpappe als die beste Lösung an. Für 57 Prozent der Umfrageteilnehmer sind die Faktoren Einfachheit, Umweltfreundlichkeit und problemlose Entsorgung hier ausreichend gegeben.

Weitere Optionen, die ebenfalls in Zusammenhang mit Online-Shopping genannt wurden, waren flexible Verpackungen sowie Verpackungen aus Kunststoff. Im Vergleich zur Wellpappe handelt es sich hierbei jedoch eher um Nischenvarianten. Nur knapp 22 bzw. 19 Prozent der Befragten sprachen sich im Zusammenhang mit ihrem Online-Shopping für diese Optionen aus.